Beste Geldanlage – der Anleger selbst bestimmt die Definition

Verbraucher, die einen Termin mit dem Berater bei der Hausbank vereinbaren, wünschen sich auf ihre dringlichsten Fragen in den meisten Fällen eine klare und schnelle Antwort. Vor allem möchten die Kunden in Erfahrung bringen, welches Anlageprodukt für sie die beste Geldanlage ist. Doch die Lösung dieses Investitionsrätsels ist weniger leicht, als es zunächst vielleicht scheinen mag. Nicht erst seit dem Ausbruch der Krise auf den Finanzmärkten kommt es zunehmend zu einem Umbruch auf dem Geldanlagemarkt, in dessen Umfeld viele neue Anlagemodell entstehen konnten. Gleichermaßen haben sich die Prioritäten bei vielen Anlegern deutlich verschoben. War das Hauptaugenmerk vor dem Krise häufig in erster Linie auf möglichst hohe Erträge und Rendite gerichtet, sollte die beste Geldanlage vielen Anlegern heute vor allem eines bieten: Sicherheit.

Sicherheit zunehmend das wichtigste Merkmal bei der Produktauswahl

Für diese Zielgruppe mit einem hohen Maß an Sicherheitsbedürfnis sind entsprechend die so genannten sicheren Geldanlagen in der Regel die richtige Wahl. Gefragt sind derzeit vor allem Tagesgeldkonten und Festgeldkonten. Der Aspekt der Sicherheit bezieht sich hierbei vor allem darauf, dass die Einlagen der Sparer bei solchen Sparmodellen einer deutschen Bank einerseits durch die so genannte gesetzliche Einlagensicherung (seit Januar 2011 pro Kunde bis maximal 100.000 Euro) abgesichert sind. Weiterhin existieren über die unterschiedlichen Bankenverbände zusätzlich freiwillige Sicherungssysteme wie der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken und andere. Ähnlich versorgt sind Kunden der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, dort besteht die „Institutssicherung“. Der Begriff „freiwillig“ lässt aber bereits anklingen, dass Anleger genau hinschauen müssen, unter welchen Bedingungen ihre Ersparnisse wirklich gegen Verluste im Falle einer Bankenpleite geschützt.

Berater müssen Vorstellungen de Anleger genau analysieren

Der Faktor Sicherheit ist jedoch keineswegs der einzige entscheidende Punkt, um herauszufinden, welches die beste Geldanlage für welchen Anleger ist. Eine gute Geldanlage kann für den einen Sparer ideal sein, während das Angebot den Ansprüchen anderer Verbraucher vielleicht nicht einmal im Ansatz gerecht werden kann. Eine pauschale Aussage dazu, was die beste Geldanlage ist, lässt sich grundsätzlich nicht treffen. Seriöse Berater machen sich deshalb im Rahmen der Beratungsgespräche zuerst einmal an die Bestandsaufnahme und die Feststellung des Anlagehorizontes der Kunden. Eine zentrale Rolle spielen an dieser Stelle der Beratung Aspekte wie das Renditeziel, der finanzielle Spielraum, die gewünschte zeitliche Bindung an ein Produkt sowie die Risikobereitschaft der Anleger.

Tagesgeld und Festgeld bei Anlegern besonders beliebt

Für Sparer, die zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf ihre Rücklagen haben möchten, sind Angebote aus dem Bereich Tagesgeld eine gute Geldanlage. Diese Modelle eignen sich zudem als Ansatz zur Überbrückung, wenn Verbraucher der Meinung sind, dass es schon bald zu einem Anstieg des Zinsniveaus kommen wird. Um die Ersparnisse nicht auf dem zinsschwachen Girokonto aufbewahren zu müssen, ist das Tagesgeldkonto wie geschaffen. Die beste Geldanlage für langfristig orientierte Kunden, die auf ihre Einlagen für einige Jahre verzichten können, sind festverzinste Modelle wie Festgeldkonten, Sparbriefe oder Bundesanleihen ein interessanter Ansatz beim Investieren. Mit einem Festgeldkonto sind vor allem die Anleger gut versorgt, die einen Rückgang der durchschnittlichen Zinssätze auf dem Markt erwarten.

Altersvorsorge – langfristige Investitionen machen sich bezahlt

Wird mit dem Ziel der Altersvorsorge investiert, kann der klassische Bausparvertrag eine gute Geldanlage darstellen. Auf diese Weise können Verbraucher je nach Produkt nicht nur den Immobilienerwerb finanzieren, als reine Geldanlage kommen die Sparverträge ebenfalls in Frage. Tests zeigten in der Vergangenheit, dass sich die Erträge in diesem Bereich durchaus sehen lassen können. Das Stichwort Altersvorsorge sei an dieser Stelle auch mit Bezug auf die privaten Zusatzrenten aufgegriffen. Die zahlreichen Angebote zur staatlichen geförderten Riester Rente oder der Alternative namens Rürup Rente können bei objektiver Auswahl nach einem präzisen uergleich (idealerweise unter Zuhilfenahme unabhängiger Vergleichstests) die beste Geldanlage sein.

Dies ist immer dann der Fall, wenn die Anleger nicht nur kurzfristige Rendite anstreben, sondern vorausschauend an die Zeit nach dem aktiven Berufsleben denken! Wichtig ist für Anleger der sprichwörtlich lange Atem, wenn sie diese Zusatzrenten als richtigen Weg entdecken. Werden die Verträge vorzeitig aufgelöst, müssen die Zuschüsse vom Staat zurückgezahlt werden.

Betriebliche Altersvorsorge kann eine gute Geldanlage sein

Nicht nur die staatliche Extra-Rente kann je nach Anlegervorstellungen die beste Geldanlage sein. Als gute Geldanlage können sich auch Angebote der betrieblichen Rente zur ergänzenden Altersvorsorge erweisen. Auch in diesem Fall wirken sich die monatlichen Beiträge nach dem Eintritt ins Rentenalter bemerkbar. Experten raten zu solchen Modellen, weil die staatliche Rente auf lange Sicht wohl auch weiter sinken oder wenigstens stagnieren wird. Berücksichtigen müssen Verbraucher diesbezüglich jedoch mögliche Komplikationen, wenn es zu einem Wechsel des Arbeitgebers kommt. Nicht jeder Arbeitgeber ist bereit, seinerseits Angebote dieser Art zu unterbreiten.

Aktien und Fonds-Produkte als gute Geldanlage für risikofreudige Verbraucher

Für Sparer mit höherer Risikobereitschaft und hohen Renditezielen lauert die beste Geldanlage nach wie vor – oder besser: mittlerweile wieder – im Umfeld der Börse. Aktien und Fonds stoßen nach dem Ende der Krise wieder auf stärkeren Zuspruch. Anleger müssen hierbei jedoch möglicherweise eine ordentliche Portion Geduld aufbringen. Denn wann die angestrebten Kursziele erreicht werden, ist zum Zeitpunkt der Investition nicht in jedem Fall absehbar. Viele Faktoren haben Einfluss auf positive und negative Kursentwicklungen, so dass Aktionäre oder Fonds-Anleger nicht selten deutlich länger abwarten müssen als anfangs geplant.

„Öko“ – das Schlagwort der Nachkrisenzeit

Grüne Geldanlagen

Ein Umdenken hat bei den Anlegern dahingehend stattgefunden, welche Anforderungen sie an die mutmaßlich beste Geldanlage hinsichtlich des ethisch-moralischen und vor allem auch ökologischen Hintergrundes stellen. Den Bürgern ist es längst nicht mehr egal, welche Projekte mit ihren Einlagen unterstützt und finanziert werden. Freuen können sich über diesen Trend vor allem die so genannten Nachhaltigkeitsbanken. Sie versprechen ihren Anlegern, dass auf die Vergabe von Krediten an fragwürdige Kreditnehmer verzichtet wird. Nicht investiert wird beispielsweise in der Rüstungsindustrie, bei Tierversuchen und ähnlich umstrittenen Bereichen. Zunehmend können die Kunden dieser Institute sogar mitentscheiden, in welchen Sparten ihre Einlagen vergeben werden sollen.

Es zeigt sich: Was die beste Geldanlage ist, kann nicht objektiv und eindeutig formuliert werden. Es sind die Wünsche und Vorstellungen der Sparer, die darüber entscheiden, welches Produkt eine gute Geldanlage werden kann und welches Modell eher ungeeignet ist, um die eigenen Ziele möglichst schnell zu erreichen.